250 Jahre Weimarer Goethe und Goethes Weimar – Lesung und Gespräch mit Annette Seemann zum neuen »Palmbaum«
Im Frühjahr 1775 kam Goethe nach Weimar: ein gefeierter Jungstar der Literaturszene, Autor des »Werther«, der ihn in ganz Europa berühmt gemacht hat, bejubelt und beargwöhnt als Verführer der Jugend … Carl August wollte mit dem Genie seinem Herzogtum Glanz verleihen. Und Goethe – was zog ihn in das Provinznest, was hielt ihn und ließ ihn auch nach seiner Auszeit in Italien wieder zurückkehren? Warum ging er nicht nach Leipzig, Berlin oder Frankfurt? Schloss er einen faulen Frieden mit dem Residenzdorf, um hier den Dichterfürsten zu spielen? War er doch ein »Fürstenknecht« (Börne)? Und welches Erbe wurde in Weimar zelebriert, welches ausgeklammert, verdeckt, unterdrückt? Um diese Fragen kreist das Herbstheft der Thüringer Literaturzeitschrift »Palmbaum«. Seemann umreißt die Spezifik des Weimarer Goethes, und Dwars deutet ihn als einen Außenseiter seiner Zeit, dem die Absicherung in Weimar freie Experimente in der Dichtung und den Naturwissenschaften ermöglichte.
Mitwirkende:
Annette Seemann hat zahlreiche Bücher verfasst, darunter eine Kulturgeschichte Weimars und prägnante Porträts von Frauen der Weimarer Klassik.
Jens-F. Dwars ediert neben der Zeitschrift auch eigene Bücher, in diesem Jahr drei Sammelbände seiner Erzählungen, Essays und Märchen aus drei Jahrzehnten.
Eine Veranstaltung des Thüringer Literaturrats in Kooperation mit der Literarischen Gesellschaft Thüringen